Unsere Leistungen
Unser Job ist Sicherheit, ihr Job ist Journalismus. Die Agentur für Presseschutz leistet spezialisierte Sicherheitsmaßnahmen, die es Journalist*innen ermöglichen, so frei wie möglich ihrer Arbeit nachzugehen und diesen Job lange und unbeschadet zu machen. Es gibt kein Medienhaus, das nicht bereits Sicherheitsmaßnahmen umsetzt. Wir beraten sie gern dazu, wie unser Angebot besondere Situationen abdecken kann, und wie sie ihre bestehenden Sicherheitsmaßnahmen effizienter und effektiver gestalten können.
Begleitschutz vor Ort
Ein Team aus mindestens zwei Personenschützer*innen begleitet Sie bei gefährlichen Versammlungen, Konfrontationen oder verdeckten Recherchen. Im schlimmsten Fall schützen wir sie wirkungsvoll.
Zu dieser Leistung gehört immer eine Lageeinschätzung, ein Vorgespräch, und im Falle körperlicher Angriffe auch der Transport an einen sicheren Ort und ein Nachgespräch zur Prävention psychischer Traumafolgen.
Diese Maßnahme ist im Kodex für Medienhäuser zum Schutz von Journalist*innen vorgesehen. Teile des Pakets vermitteln wir transparent an Partnerorganisationen.
Sicherheitskonzept erstellen und evaluieren
Verschiedene Medienhäuser haben, genau wie verschiedene Journalist*innen, stark abweichende Risikoprofile. Hinzu kommt, dass die meistenüblichen Sicherheitslösungen nicht auf die Bedürfnisse von Journalist*innen zugeschnitten sind oder ihnen sogar widersprechen.
Gemeinsam mit Ihnen analysieren wir die konkrete Bedrohungslage und die konkreten Risiken für die Redaktionsmitglieder. Davon ausgehend evaluieren wir die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen und entwerfen mit Ihnen zusammen ein passenden Sicherheitskonzept.
Sicherheitstrainings
Wir bieten so genannte Hostile Environment Awareness Trainings (HEAT) für Journalist*innen an. Die Intensitätsspanne reicht von der Berichterstattung in Deutschland bis zu Kriegs- und Krisengebieten.
Das Risikoprofil von Journalist*innen unterscheidet sich in wichtigen Punkten von der allgemeinen Bevölkerung: In der Regel wird Gefahr nicht gemieden, sondern darüber berichtet. Unsere Trainings berücksichtigen das.
Diese Maßnahme ist im Kodex für Medienhäuser zum Schutz von Journalist*innen vorgesehen. Teile des Pakets vermitteln wir transparent an Partnerorganisationen.
Backoffice
In gefährlichen Situationen oder in Regionen mit unklarer Rechtslage gibt es Informationen und Dokumente, die man nicht bei sich tragen möchte, und Maßnahmen, die man schlimmstenfalls nicht mehr selbst einleiten kann.
Unser Backoffice hält den Kontakt zu Journalist*innen in solchen Situationen. Wir besprechen den Rechercheplan, überwachen den Standort, verabreden Check-ins. Außerdem bewahren amtliche Dokumente, Reisepläne, Kontakte, Vollmachten und Rechercheinformationen sicher auf. Im schlimmsten Fall aktivieren abgesprochene Notfallmaßnahmen.
Lageeinschätzung erarbeiten
Wir erstellen eine Lageeinschätzung für ihre geplante Recherche oder Berichterstattung. Wir prüfen, von welchen Akteuren Gefahren ausgehen können und mit welchen Maßnahmen das persönliche Risiko gesenkt werden kann.
Damit ermöglichen wir Journalist*innen, das Gefahrenpotenzial richtig einzuschätzen und selbstbestimmt Risiken einzugehen. Falls notwendig beraten wir zu persönlichen und organisatorischen Maßnahmen, die Journalist*innen selbst umsetzen können oder schlagen Schutzmaßnahmen durch Dritte vor, um das Risiko der Berichterstattung beherrschbar zu halten.
Bedrohungsmonitoring für Medienhäuser
Wir erstellen Gefährdungsbriefings speziell für Redaktionen. Diese enthalten eine Analyse und Bewertung der aktuellen Situation der Pressefreiheit und Informationen zu den wichtigsten Akteuren und Entwicklungen.
Angepasst an ihre Redaktionen überprüfen wir deren spezifisches Risikoprofil danach, ob es von der allgemeinen Situation abweicht. In Absprache mit ihnen gehen wir darauf ein, ob Bedrohungen im Kontext bestimmter Berichterstattungen entstanden sind oder entstehen können. Je nach Bedrohungsakteuren und Region ziehen wir externe Expertise hinzu.
Fahrdienste bei akuter Gefährdung
Akute Bedrohungen verschieben sich zum Teil in die Privatsphäre. Insbesondere Arbeitswege, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, können leicht ausgespäht werden. Um Ausspähung und Verfolgung vom Arbeitsplatz zur eigenen Wohnung zu verhindern, und um ein Auflauern auf den Arbeitswegen zu umgehen, stellen wir Fahrzeug und Fahrer*in.
Diese Maßnahme ist im Kodex für Medienhäuser zum Schutz von Journalist*innen vorgesehen.
Preiskalkulation
Wir stellen bei den Sicherheitsdienstleistungen und Beratungen tatsächlich geleistete Stunden und anfallende Kosten in Rechnung. Diese sind angelehnt an Branchentarifvereinbahrungen und sind variabel an verschiedene Faktoren angepasst. Dazu zählen die notwendige Expertise, die Komplexität, der Grad der Gefährdung und Exposition.
Für Trainings, Recherchen und Bereitschaftsdienste erheben wir Pauschalpreise.
Begleitschutz
Die Aufgabe, die ein Schutzauftrag für eine gefährliche Versammlung oder eine Recherche an uns stellt, ist die physische und psychische Unversehrtheit unserer Schutzperson. Auch abgewehrte körperliche Angriffe können eine extreme Belastung bedeuten. Und Begleitschutz kann journalistische Arbeit auch verhindern. Daher umfasst ein Begleitschutzauftrag für uns auch immer:
Lageeinschätzung Welche Art von Bedrohung kann erwartet werden und von wem geht sie aus? Wie kann die Gefahr bereits im Vorfeld abgewendet werden? Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Folgen abzumildern, wenn doch etwas passiert? Langjährige Erfahrung und enger Austausch mit Expert*innen ermöglichen es uns, diese Fragen in sehr kurzer Zeit zu beantworten und in einer schriftlichen Lageeinschätzung zusammenzufassen.
Vorgespräch Wir klären ab, was das Rechercheziel ist, wie ihr als Pressevertreter*innen arbeiten wollt und was der gewünschte Endzustand ist. So können wir den Schutz und dessen Sichtbarkeit und Robustheit an die journalistische Arbeit anpassen.
Bedrohungsangepasstes Schutzteam Je nach Lage und Recherchevorhaben stellen wir das Schutzteam zusammen und stellen notwendige Ausrüstung, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Teams werden von mindestens zwei Personenschützer*innen gebildet. Dabei richten wir uns nach den behördlichen Vorgaben, nutzen qualifizierte Partner, und koordinieren das Vorgehen mit der Polizei und anderen Dritten. Die Priorität ist immer, Eskalationen frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Auch abgewehrte Angriffe stellen in unserem Konzept einen Fehlschlag dar.
Notfallmaßnahmen Falls doch etwas schief läuft und es zu einem Angriff kommt, stellen wir den Transport an einen sicheren Ort sicher, leisten Erste Hilfe und Psychologische Erste Hilfe und vermitteln im Nachgespräch weitere Unterstützungsangebote.
Sonderfall Fahrdienst Die im Kodex für Medienhäuser zum Schutz von Journalist*innen enthaltenen Fahrdienste, die im Wesentlichen dazu dienen, kritische Situationen im öffentlichen Raum und Verfolgungen zum Wohnort zu vermeiden, führen wir ohne umfassende Planung durch.
Preis Für diese Leistung berechnen wir Stundensätze und tatsächlich anfallende Kosten.
Sicherheitskonzept erstellen und evaluieren
Viele Medienhäuser haben in den letzten Jahren immer mehr Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, jedoch kein zentrales Management von allen Tätigkeiten, die dem Schutz der Journalist*innen dienen. Ein Überblick und eine Evaluation fällt daher schwer. Welche Maßnahmen gibt es, wie effektiv und effizient senken sie tatsächlich die Risiken für die Mitarbeiter*innen? Ein Sicherheitskonzept verschafft einen Überblick und sorgt dafür, dass der Effekt am Ende größer ist als die Summe der Einzelmaßnahmen. Wir beraten Sie umfassend und erstellen mit ihnen ein Sicherheitskonzept, dass an Ihre Organisation und an die Bedrohung angepasst ist.
Gemeinsame Risikoerfassung Wie ist die allgemeine Gefährdungslage und Pressefeindlichkeit aktuell? Ist sie für Teile ihres Medienhauses wegen spezieller Recherchen oder Berichterstattungen höher? Welche Bedrohungsakteure wollen Ihnen Schaden und über welche Ressourcen verfügen diese?
Erfassung vorhandener Maßnahmen Wir analysieren die bereits ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen und Prozesse, die sich häufig über zahlreiche Organisationseinheiten verteilen. Wie gut werden diese angenommen und decken sie die zuvor ermittelten Risiken ab?
Bericht Ein Abschlussbericht stellt die gewonnen Erkenntnisse dar, empfiehlt Anpassungen und beschreibt die empfohlenen Maßnahmen.
Preis Für diese Leistung berechnen wir Stundensätze und tatsächlich anfallende Kosten.
Schulungen für Journalist*innen und Medienhäuser
In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein ACTSAFER organisieren wir Sicherheitstrainings, die sich speziell an Journalist*innen und deren konkrete Arbeitsumgebung richten. Diese reichen von Hostile Environment Awareness Trainings (HEAT) einschließlich erweiterter erster Hilfe (HEFAT) bis hin zu Trainings auf Leitungsebene zum Umgang mit einer stärker werdenden Pressefeindlichkeit.
In den voneinander unabhängigen HEAT – Modulen, die von Demonstrationsberichterstattung in Deutschland bis hin zu Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten reichen, können über uns einzelne Plätze gebucht werden. Auf Anfrage organisieren wir auch geschossene Trainings und führen diese nach Möglichkeit auch In-House durch. Dies ist erst ab einer bestimmten Gruppengröße oder Kostenübernahme möglich. Bei Interesse fragen Sie gern nach einem Angebot.
Backoffice
Unser Backoffice erledigt alles, was in stressigen Situationen nicht selbst erledigt werden kann, und hält alle Informationen bereit, die nicht gefährdet werden sollen. Es gibt tausende Gründe, warum wichtige Dokumente nicht am Körper getragen werden sollten: Ausweise, medizinische Informationen, Patientenverfügungen, Versicherungsinformationen, Kontaktlisten, Zeitpläne. Genauso gibt es für Journalist*innen vor Ort manchmal tausende Dinge, die schneller erledigt werden müssen, als die Kommunikation mit der eigenen Versicherung.
Dokumentenfach Wir lagern sensible Dokumente sicher und senden Ihnen bei Bedarf wichtige Informationen oder Kopien zu. Falls es zu schweren Verletzungen kommt, werden bei uns hinterlegte medizinische Informationen an die örtlichen Ärzte weitergeleitet.
Unterstützung In verabredeten Zeiträumen ist unser Backoffice erreichbar. Wir übernehmen im Krisenfall Recherchen und Kommunikation mit anderen Akteuren, von der Versicherung, über den Hausarzt, bis hin zum Krisenstab. Sollten spontane Änderungen notwendig werden, erstellen wir Kurzbriefings zu umgebungstypischen Gefahren.
Tracking Wir haben Zugriff auf die Reise- und Recherchepläne, verabreden Check-ins und tracken individuelle Standorte in besonders heiklen Situationen. Wenn irgendetwas schief läuft, können wir handeln.
Preis Für diese Leistung berechnen wir Stundensätze und reduzierte Bereitschaftsstundensätze.
Lageeinschätzungen und Bedrohungsmonitoring
Lageeinschätzungen Wenn eine Recherche oder Berichterstattung mit erkennbaren Risiken verbunden ist, verschaffen wir bei Bedarf einen Überblick:
Wie stellt sich die Situation voraussichtlich dar? Welche Akteure werden vor Ort sein und mit welchen Zielen? Wird die Polizei vor Ort sein und welches Verhalten kann man von ihr erwarten? Gibt es Besonderheiten, die zu einer spezifischen Bedrohung für die berichtenden Journalist*innen werden können? Welche Konsequenzen hat das? Welche Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig, welche Eventualfälle müssen durchdacht und mit ein Krisenplan abgedeckt werden? Gibt es zeitliche und räumliche Zuspitzungen der Gefahrenlage und wo ist es sicher?
Unsere Lageeinschätzungen sind auf Demonstrationsgeschehen ausgelegt. Denn dies sind die gefährlichsten Orte für Journalist*innen. Für Recherchen oder Konfrontationen erarbeiten wir angepasste Einschätzungen.
Sie erhalten eine vorläufige schriftliche Zusammenfassung, in die abschließend ihr Feedback zur Situation eingearbeitet wird.
Diese Leistung ist bei der Buchung von Begleitschutz inbegriffen. Sollten sie nur eine Lageeinschätzung wünschen, berechnen wir dafür Stundensätze.
Bedrohungsmonitoring Während sich Lageeinschätzungen auf konkrete Berichterstattungsvorhaben und die beteiligten Journalist*innen beziehen, bieten wir mit der laufenden Bedrohungsanalyse einen regelmäßigen Bericht über das pressefeindliche Klima allgemein und gegenüber ihrem Unternehmen im Besonderen.
In regelmäßigen Briefings fassen wir die Pressefeindlichkeit zusammen, beleuchten wichtige Akteure und weisen auf neue Entwicklungen hin. Sollten neue pressefeindliche Aktionsformen erkennbar werden, stellen wir diese vor und bewerten mögliche Gegenstrategien.
Für diese Leistung berechnen wir eine Pauschale, die sich nach dem Rechercheumfang im Einzelfall richtet.